Die Geschichte des SC Grün-Weiss Vallendar
Über 100 Jahre sind vergangen seitdem in Vallendar zum ersten Mal ein Fußballverein gegründet wurde. Wer weiß, was sich im Leben eines Menschen in dieser Zeit abspielt? Ein vielfaches läßt sich über das Leben eines Vereins erzählen, der heute mit seine besten Jahre erlebt. Seit den Anfangsjahren entwickelte sich dieser Verein als eine Gemeinschaft, der sich viele Einzelne widmeten. Die Geschichte und Geschichten all jener formten das Leben des Fußballvereins SC Grün-Weiß Vallendar e.V. Die Arbeit, der Einsatz und die Ausdauer jedes einzelnen Mitgliedes erlaubt es uns, daß wir uns immer noch am Vereinsleben erfreuen können.
Die Anfänge
Nachdem sie Freude am Fußballspielen bekommen hatten, fanden sich im Frühjahr des Jahres 1908, erste Flugzeuge belebten gerade den Himmel, einige junge Männer zusammen, die einen Fußballklub gründen wollten. Peter Berg, Georg Dudenhofen, Peter Fischer, Josef Geisler, Gerhard Heinrich, Clemens Jösch, Engelbert Monreal, Ludwig Palz, Wilhelm Schäfer, Jean Schenk und Anton Weiler gelten somit als die eigentlichen Gründer des Vereins, der damals allerdings den Namen „Helvetia“ erhielt, die Vereinsfarben waren noch nicht festgelegt, man richtete sich je nach dem günstigsten Angebot für die Kleidung. Für die Anschaffung eines Balles mußte so manches Taschengeld gespart werden, bis man den ersten vereinseigenen Ball kaufen konnte. Erst 1909 wurde das erste Freundschaftsspiel gegen den BSC Koblenz ausgetragen. Ein großer Erfolg ist noch aus dem Jahre 1910 bekannt, als man das Turnier des FC Fortuna Koblenz gewinnen konnte. Gegen viele benachbarte Vereine trat man zu Freundschaftsspielen an. Damals hieß das Vereinslokal „Zum Storchen“, eine Namensänderung machte dem „FC Helvetia“ einen „FC Viktoria“.
In den nächsten Jahren erwarb der Verein Anerkennung bei vielen Turnieren, die Mannschaft unter der Leitung des Spielführers Ludwig Palz beteiligte sich an der Gründung des Fußballbezirks Mittelrhein, in Vallendar wurde auf dem „Preußenfeld“ in der Nähe der Kaiser-Friedrich-Höhe gespielt. Es folgten die bitteren Jahre des ersten Weltkriegs. Der junge FC Viktoria betrauerte den Verlust vieler Spieler, die ihr Leben im Krieg verloren. W.Letschert, Fr.Dudenhofer, Aug.Adlung, P.Meder, H.Dudenhofen, Jos.Offzanka, Jak.Loch, Joh.Jösch, J.Letschert, H.Kunze und Wlj.Kunze kamen nicht zurück. Hätte man schon während der Kriegsjahre nur wenige Spiele austragen können, verhinderten die Besatzer nach dem Krieg kurzzeitig jegliches Vereinsgeschehn. Erste heimliche Treffen der Mitglieder auf dem Aussichtsturm bereiteten eine Gerneralversammlung für den 22.6.1919 im neuen Vereinslokal „Zur Post“ vor. Nach Aufhebung des Verbotes wurde nun ein Vorstand für den neuen F.C. Vallendar gewählt. Die neue Vereinsführung sorgte für die dauernde Vergrößerung des F.C. Vallendar. Mehrere Senioren- und Jugendmannschaften konnten aufgestellt werden. Der Verein trat dem Westdeutschen Spielverband im DFB bei. Aber welche Opfer nahmen die Spieler in dieser Zeit auf sich! Wenn man auf dem Mallendarer Berg spielte, mußten die Tore bis zum Sportplatz getragen werden und anschließend wieder nach Vallendar. Zu näheren Auswärtsspielen ging man zu Fuß, bei größeren Entfernungen stellte Ch.Jösch seinen Leiterwagen mit 2 PS Heuantrieb zur Verfügung. Trotz allem herrschte Fröhlichkeit vor, die Fahrten und Spiele brachten viel Kameradschaft und Geselligkeit mit sich. Größere vereinsinterne Schwierigkeiten warfen ihre Schatten voraus! Der Mallendarer Berg wurde vom Eigentümer zur landwirtschaftlichen Nutzung verpachtet. Der Sportplatz ging verloren. Eine Ausweichmöglichkeit bot sich im „Taubenwäldchen“ nache dem Aussichtsturm. Der Plan scheiterte aber an der Entfernung der Wurzeln der bereits gefällten Bäume, denen ohne Sprengstoff nicht beizukommen war. Wo sollte man jetzt spielen? Eine Demonstration am Fastnachtsonntag 1921 brachte die ersehnte Hilfe. Trotz Umzugsverbots forderten die Bräute und Frauen der Spieler in Sportkleidung, unter Leitung des bekannten Sportlers August Neimke, in den Vallendarer Straßen „Wir wollen einen Sportplatz haben“. Die Stadtverwaltung hatte ein Einsehen und erlaubte das Fußballspielen auf dem Marktplatz am Rhein. Aber dieses Resultat konnte nur eine Notlösung sein. Eine Seite des Spielfeldes begrenzte der Rhein (viele Ballverluste), die andere Gefahr waren zwei Reihen Bäume, die den Platz sehr einengten und zu Verletzungen führen konnten. Trotz dieser Nachteile und dem dauernden Auf- und Abbau der Tore war man froh, den Spielbetrieb fortsetzen zu können. Das Zusammengehörigkeitsgefühl im Verein zeigte sich während eines Spiels im Jsahre 1921, sämtliche Spieler und Zuschauer verließen das Spielfeld und begrüßten den nach drei Jahren aus russischer Gefangenschaft heimkehrenden Ludwig Palz (Palze Leu).
An der Rheinwerft
Der Verein wurde immer größer. Auf einer gemeinsamen Mitgliederversammlung im Gasthaus „Zur Post“ schlossen sich der Turn- und Fußballverein 1921 zum Turn- und Sportverein 1878/08 zusammen. Durch Auseinandersetzungen der jeweiligen Verbände dauerte die Verbindung nur ein Jahr. Die Fußballer nannten sich weiterhin Turn- und Sportverein 08. Neben 3 Seniorenmannschaften spielten jetzt eine Alteherrenmannschaft und drei Jugendmannschaften.
Nach dem Wechsel des Vereinslokals vom Gasthaus „Zur Post“ ins „Cafe Leplat“ zu Josef Essers Saal im 1.Stock (Ecke Heer- und Löhrstraße) 1923 wurde auch eine Lösung für den Sportplatz gefunden. In einer Nacht- und Nebelaktion wurden die Bäume an der Seite zur Eisenbahn gefällt, wobei die „Holzhacker“ durch den Laternenanzünder entdeckt und der Obrigkeit gemeldet wurden. Sie mußten zwar eine Geldstrafe bezahlen, die restlichen Bäume wurden allerdings durch die Stadt entfernt. Im Jahre 1924 spielte der Verein noch einmal außerhalb der Stadt auf einer Wiese. Zur Einweihung des Goethe-Denkmals auf dem Wüstenhof wurde ein Sportfest veranstaltet, bei dem sich die Leichtathleten des TSV 08 besonders hervortaten. Auch eine Kegel- und Faustballabteilung sorgte für die Zunahme der Breitenarbeit und erhöhte die Mitgliederzahlen weiterhin. Eine Erfolgsmeldung aus dem Jahre 1929: Beim Frühjahrsgeländelauf in Braubach belegte Clemens Maurer den ersten Platz. Jakob Hahn, Jakob Müller und C.Maurer wurden Sieger in der Mannschaftswertung. Das gleiche Team gewinnt bei den Albin-Goth-Gedenktafel-Läufen durch dreimalige Siege 1930, 1931 und 1932 den Wanderpreis für den Verein. In dieser wirtschaftlich armen Zeit erwuchs den Fußballern im Arbeitersportverein eine starke Konkurrenz. Der kräftigen Unterstützung des Bäckermeisters Ferdinand Goeb war es zu verdanken, daß so mancher Spieler nach einer Prämie von Brot oder Brötchen nicht zum anderen Verein wechselte. Die Fußballer schnitten immer gut in ihren Klassen ab. Ende der Zwanziger Jahre wurde eine zweite Mannschaft sogar Meister der Gauklasse. Die Erfolge wurden jedoch hauptsächlich vom Gegner dem kleinen Sportplatz, dem „Quetschekoochen“ zugeschrieben. Ein anderes Problem wurde schließlich ausschlaggebend für die Verlegung des Spielfeldes. Einen öffentlichen Platz durfte jeder besuchen, man mußte also auch nicht unbedingt als Zuschauer Eintritt bezahlen. Wovon sollte der Club leben? Ein richtiger Sportplatz mußte her!
Sportplatz Seilerbahn
Bei einem Gauturnfest war man auf das günstige Gelände aufmerksam geworden. Südlich der Seilerbahn, Richtung Mallendar, konnte vom Vorstand ein Platz gepachtet werden, der allerdings noch sehr viel Arbeit verlangte, um daraus ein geeignetes Spielfeld zu machen. Am 15.Januar 1931 traten viele Freiwillige an, um für einen neuen Sportplatz zu sorgen. Etwa 10.000 cbm Boden mußten mit der Hand bewegt werden, bis ein einigemaßen ebener Platz erkennbar wurde. Trotz großer Mühen gaben die tatkräftigen Helfer nie auf, alle arbeiteten für die Gemeinschaft, den Verein. Endlich war es soweit! Am 10.Mai 1931 fand die Einweihung des neuen Sportplatzes statt. Vor etwa 1000 Zuschauern wurde das Gelände in einem feierlichen Akt den Fußballern übergeben. Das Eröffnungsspiel an diesem Tag gegen den FC Germania Urbar wurde mit 6:3 vielumjubelt gewonnen. Die durch Sportplatzanlage und Pacht auftretenen Kosten wurden durch die Einnahmen bei Freundschaftsspielen gegen viele namhafte Vereine gedeckt. Das Jahr 1933 brachte nicht nur den Wechsel der politischen Verhältnisse in Deutschland, für den Verein stand das 25jährige Jubiläum auf dem Programm. In bescheidenem Rahmen wurden sportliche Wettkämpfe und ein Freundschaftsspiel ausgetragen. Die Polititk warf auch ihre Schatten über die Vereinsarbeit. Hans Nothas, der Vorsitzende seit 1930, musste 1934 seine Vorstandstätigkeit beenden. In Zusammenarbeit mit H.Wertgen („Mello“) konnte er sich aber weiterhin für das Wohl des Vereins einsetzen. Auch das Vereinslokal wurde verlegt. Man zog ins Gasthaus „Zum Schwanen“ zu Wolfs „Anni“. Es sollte bis zur Schließung der letzte Wechsel des Vereinshauses sein. Jugend- und Seniorenmannschaften spielten mit wechselndem Erfolg. In der Saison 36/37 wurde die 1.Mannschaft Meister der Kreisklasse. Im folgenden Jahr konnte man den Erfolg wiederholen und durch Siege in den Aufstiegsspielen gegen Boppard und Sinzig in die Bezirksliga aufsteigen, die höchste Spielklasse im damaligen Gebiet des Fußballverbandes Rheinland.
Wieder spielte die Politik im Vereinsleben eine Rolle. Die Fußballer und der Turnverein 1878 wurden 1939 zum T.u.S. Vallendar zusammengefaßt und von einem parteilich eingesetzten Vorstand geführt. In den folgenden Kriegsjahren mußte der Verein große Opfer beklagen, viele Spieler und Mitglieder kehrten nicht zurück. Zeitweise spielte Vallendar in einer Spielgemeinschaft mit Bendorf und konnte in dieser Verbindung die Kriegs-Gruppenmeisterschaft der Bezirksliga erringen. Für die nächsten Jahre war dies die letzte Saison der Senioren. Nur die Jugendabteilung konnte den Spielbetrieb vorläufig noch fortsetzen. Der zweit Weltkrieg hinterließ tiefe Wunden. Doch auch dieses Übel konnte die Vereinsgemeinschaft nicht zerstören. Im Herbst 1945 fanden sich die ersten Fußballer wieder zusammen und sorgten für den Neuaufbau des Vereins. Unter dem 1.Vorsitzenden Hans Nothas wurden die Bombenschäden am Sportplatz beseitigt, das Nötigste für den Spielbetrieb mußte beschafft werden, denn es fehlte an Sportkleidung, Fußballschuhen und Bällen. Bäckermeister Hans Nothas machte sich in der schweren Zeit sehr verdient um den Verein. Manches Brot stärkte die Fußballer, Vorstandssitzungen fanden in der Backstube statt, manches Auswärtsspiel hätte ohne seine finanzielle Unterstützung nicht ausgetragen werden können. Die Nachkriegszeit begann mit einem Freundschaftsspiel gegen den Nachbarverein SV Niederwerth am 1.November 1945. In diesem Jahr wurde der jetzige Name des Vereins SC „Grün-Weiß“ Vallendar 08 gefunden, da die Siegermächte die ehemaligen Vereinsbezeichnungen nicht mehr zuließen.
Bevor die Meisterschaftsspiele in der Bezirksliga Rhein-Ort begannen, trug die erste Mannschaft eine Reihe Freundschaftsspiele in Westerwald, Eifel, Taunus und Hunsrück aus. Auch damals wurden schon Prämien gezahlt. Für eine Anfahrt mit dem Holzkocher und einem Spiel hieß der Lohn: einmal richtig „Sattessen“. Der Fußballverein lebte wieder auf durch seine Jugendmannschaften. 1946/47 und 1948/49 wurde die Vallendarer 1.A-Jugend Gruppen- und Kreismeister. Bei den Entscheidungsspielen 47/48 wurden zunächst Neuwied und Trier geschlagen, bis man mit einem 7:2-Sieg gegen SV Fortuna Saarburg in Bad Kreuznach die Mittelrheinmeisterschaft erringen konnte. Nicht nur die Jugend machte von sich reden, auch die „Alten Herren“ fanden sich zu einer sehr starken Mannschaft zusammen, die sich bei vielen Turnieren als ernstzunehmender Gegner herausstellte und unter anderem 1949 beim internationalen Alte-Herren-Turnier in Bad Münster am Stein mit dem anerkennswerten 4.Platz auch den Ehrenpreis der Rhein-Zeitung mit nach Vallendar brachte. Nachdem zwischenzeitlich der Sportplatz noch einmal begradigt worden war und durch viel freiwillige Eigenleistung ein neues Gesicht bekommen hatte, sah die nunmehr stadteigene Anlage in der Saison 50/51 die Spiele in der neugegründeten Landesliga Koblenz. Da bei einer Neueinteilung der Klassen nur die fünf ersten Mannschaften der Landesliga Koblenz, Trier und Westerwald in die 1.Amateurliga aufstiegen, mußte Vallendar als Sechster in der 2.Liga spielen. Nach einem Jahr wurde der Aufstieg geschafft und einen Sieg gegen VfL Brohl auch die Bezirksmeisterschaft erkämpft. Vallendar spielte nun in der höchsten Amateurklasse des Verbandes. In der nächsten Spielzeit wurde man punktgleich mit Urbar und Bendorf Zweiter und scheiterte knapp an der Qualifikation zur Teilnahme an den Deutschen Amateurmeisterschaften. Nachdem sich mehrer Spieler vom aktiven Sport zurückgezogen hatten, mußte 1954/55 eine stark verjüngte Mannschaft antreten und bald drohte der Abstieg. Dem Vorstand gelang es zum Glück, die älteren Spieler zurückzugewinnen und mit 20 Punkten aus den letzten 11 Spielen wurde noch der sechste Platz erreicht. Eine solche Leistung ist allerdings einzigartig und schon im nächsten Spieljahr mußte der unerfahrene Nachwuchs den Weg in die 2.Amateurliga gehen. Das 50jährige Jubiläum wurde 1958 feierlich begangen und die folgenden Jahre sahen den SC Grün-Weiß unter dem ehrenamtlichen Trainer Fritz Schröder. Leider mußten die Senioren 1961 in die Bezirksliga absteigen, da unglücklicherweise im letzten Spiel gegen Segendorf gegen den vom Krichweihfest noch alkoholisierten Torwart kein Tor erzielt werden konnte. Wieder einmal wurden die Spielklassen neu eingeteilt und Vallendar spielte von 1962 bis 1967 in der 1.Kreisliga. Erst nach fünf Jahren gelang auf dem Ausweichplatz in Urbar der Aufstieg in die A-Klasse Koblenz pünktlich zur Einweihung des Stadions „Bergfeld“
Stadion „Bergfeld“
Während einer ganzen Saison hatte Vallendar seine Heimspiele in Urbar austragen müssen, bis es soweit war, daß am 1.Mai 1967 die neue Sportstätte ihrer Bestimmung übergeben werden konnte. Eine Stadtauswahl mit Spielführer Toni Kahl trat gegen eine Mannschaft des WDR an. Das Spiel wurde vom Schiedsrichter Philipp Mühleib vor zahlreichen Besuchern auf den neuen Rängen geleitet. 1968 wurde das 60jährige Vereinsjubiläum mit einer Sportwoche und einem Ball im Gasthaus „Zum Schwanen“ gefeiert. Die A-Jugend trug ihren Teil zu den Feierlichkeiten bei und wurde Staffelsieger. Im Endspiel um die Kreismeisterschaft scheiterte sie mit 0:2 am Kreismeister Niederlahnstein. Die 1.Mannschaft spielte ziemlich erfolgreich in der A-Klasse, bis vereinsinterne Streitigkeiten die Mannschaft auseinanderfallen ließen. Trotz größerer Anstrengungen war es nicht möglich, den Abstieg in zunächst die 1.Kreisklasse und dann sogar in die 2.Kreisklasse zu vermeiden. Es waren sieben magere Jahre für den Verein, wer sprach in dieser Zeit von Prämien, wer bot sich an, in Vallendar Fußball zu spielen? 1975 zeigte sich erstmals ein Silberstreifen am Horizont, die A-Jugend wurde Staffelsieger. Junge Spieler konnten in den Stamm der 1.Mannschaft eingebaut werden und sorgten für eine Verstärkung. Es dauerte nicht lange und man wurde im Jahre 1976 Meister der 2.Kreisklasse Koblenz durch eine Entscheidung am letzten Spieltag, als der schärfste Rivale Niederfell gegen seinen späteren Spielpartner Dieblich verlor. Sollten jetzt sieben fette Jahre kommen?
Die nächste Spielzeit war trotz bester Voraussetzungen weniger erfolgreich. Man mußte durch eine neue Klasseneinteilung wenigtens den fünften Platz erreichen, um in die Kreisliga A zu kommen. Das Ziel wurde nicht erreicht. Trotz einiger Turniersiege vor der Saison war man am Ende nur Tabellensiebter und weiterhin in der kreisliga B. Einen Lichtblick gab es trotzdem in diesem Jahr, denn die Damengymnastikgruppe wurde gegründet. Zunächst traf man sich im Saal des Vereinslokals, bis den etwa 25 Mitgliedern unter Übungsleitern Karin Mühleib die Turnhalle der Grundschule zur Verfügung gestellt wurde. Ein Jahr später war es für die 1.Mannschaft dann doch an der Zeit aufzusteigen. In einem unvergessenen Entscheidungsspiel in Pfaffendorf, vor zahlreichem Publikum, wurder punktgleiche Tabellennachbar Moselland mit 1:0 geschlagen und der Weg in die Kreisliga A war frei. Auch in diesen Jahren gab es neben anderen einen Mann, der sich besonders um den Verein bemühte, es war Karl Stein, der sich sehr um den Verein verdient machte. Mit einem neuen Trainer, Hans Becker, und einer Verstärkung durch auswärtige Spieler bereicherte die Vallendarer Mannschaft die A-Klasse und führte am Ende der Saison die Tabelle mit 4 Punkten vor dem stärksten Konkurrenten Eitelborn an. Die 1.Mannschaft war in der Bezirksliga, doch sollte es noch eine weitere Steigerung geben! Man schaffte in der nächsten Spielzeit den dritten Aufstieg in die Landesliga. Hier wurde man im ersten Jahr Vierter und belegte in der Abschlußtabelle des Jubiläumsjahres 1983 den achten Tabellenplatz. Nach 3 weiteren Jahren Zugehörigkeit in der Landesliga folgte dann der Abstieg in die Bezirksliga. Nachdem sich mehrere Spieler anderen Vereinen widmeten, mußte dann schließlich die 2.Mannschaft abgemeldet werden und die Spieler dieser Elf ergänzten den Kader, der nunmehr von Rolf Thon trainierten Mannschaft. Doch auch hier konnte der Verbleib in der Bezirksliga nicht gehalten werden. In der Kreisliga A Koblenz übernahm dann Gerd Thon das Ruder der Mannschaft. Doch der sogenannte „freie Fall“ konnte nicht aufgehalten werden. Dem Abstieg in die Kreisliga B folgte dann ein weiterer Abstieg in die C-Klasse. Unvergessen wird wohl das Entscheidungsspiel in Kettig sein, wo man sich gegen Untermosel II mit 4:2 im Jahre 1994 durchsetzen konnte und somit der Abstieg in die D-Klasse vermieden wurde. Ob bei einem weiteren Abstieg noch eine Mannschaft hätte gestellt werden können, war äußerst fraglich. Nun folgten jedoch wieder besserer Zeiten und 2 Jahre später gelang der Wiederaufstieg in die B-Klasse. 1997 scheiterte man dann knapp am Aufstieg in die A-Klasse. Hier mußte man sich in Horchheim vor ca. 400 Zuschauern in der letzten Minute mit 3:2 gegen Waldesch geschlagen geben.
Doch rechtzeitig zum 90jährigen Jubiläum sollte es doch noch klappen. Mit dem neuen Trainer Günther Breuling gelang ein souveräner Aufstieg in den Play-Offs zur Kreisliga A. Mit folgenden Spieler gelang die Rückkehr ins Kreis-Oberhaus: B.Lissek, M.Groß, P.Haas, D.Frentzel, C.Mettler, Th.Buckler, C.Kwade, S.Helbach, R.Rau, D.Mühleib, F.Kulbe, Th.Munz. 2 Jahre konnte man sich in der Kreisliga A halten, leider aber folgte im dritten Jahr der durchaus vermeidbare Abstieg. Viel Verletzungspech und fehlendes Spielglück sorgten für eine Seuchensaison, die in der B-Klasse endete. Mit Oliver Pergande fand man einen neuen Coach, der zuvor schon die A-Jugend trainierte. Mit ihm erreichte man einen respektablen 4.Platz in der folgenden Saison 02/03. Doch schon im Jahr darauf stand erneut eine Spielklassenreform an, und der SCV wurde erneut Opfer derselben. Trotz positiver Tordifferenz mußte man als 9. von 16 Mannschaften in die Kreisliga D absteigen, es wurde immer schwerer Spieler für das Bergfeldstadion zu begeistern. Es folgte dann im Jahr darauf die direkte Rückkehr in die C-Klasse, doch nach nur einem Jahr stieg man erneut hauchdünn wegen eines fehlenden Punktes wieder ab. Es folgten zwei harte Jahre in der D-Klasse, die aber am Ende unter dem neuen Trainer Thomas Velten in einem spannenden Fernduell mit Cosmos Koblenz den Staffelsieg und damit den Aufstieg brachten. Pünktlich zum 100jährigen war man wieder in der C-Klasse und hatte auch wieder so etwas wie eine Perspektive. Denn auch in Sachen Sportplatz tat sich endlich was.
Vredestein-Stadion
Die Spielzeiten 08/09 und 09/10 beging man noch auf dem alten Platz, und man hatte am Ende gute Mittelfeldplätze belegt. Zur Saison 10/11 war es dann endlich soweit, das erste Spiel auf neuem Platz konnte man 2:1 gegen den SV Hillscheid gewinnen, zwar war das Sportheim nebst Kabinen noch nicht fertiggestellt, doch die Zukunft konnte nun mit neuem Kunstrasen kommen. Das neue Gelände lag nun hinter dem Berufsförderungswerk auf dem Mallendarer Berg, der alte Sportplatz wurde für den Wohnhausbau genutzt. Vor allem dem damaligen Bürgermeister Wolfgang Helbach war es zuverdanken, da er unermüdlich für eine neue Spielstätte unseres Vereins kämpfte. Im vierten Jahr der C-Klasse gelang dann endlich der Aufstieg! Mit 89:38 Toren wurde man Zweiter hinter Asterstein und kehrte in die B-Klasse zurück. Im letzten Spiel hatte man 7:0 in Lay gewonnen und somit alle Zweifel ausgeräumt. In den folgenden zwei Saisons hielt man sich hauchdünn in der Liga, doch dann hieß es erneut Abstieg in die C-Klasse. Nun stand man vor einer Zäsur, Hilfe von Außen holen oder mit eigenem Personal irgendwie weiter machen. Da man mittlerweile eine tolle Jugendarbeit vorzeigen konnte mußte man sich Hilfe holen, um nicht später gerade diese Jugend zu verlieren. Und es wurde eine einzigartige Erfolgsgeschichte! Mit Marcello Dreher und Ismael Öncebe hatte man zwei erfahrene und mit gutem Netzwerk ausgestattete Leute an Bord geholt. Es folgte der sofortige Aufstieg als unangefochtener Meister! Zudem erreichte man das Pokalfinale gegen Spay, das man trotz großem Kampf vor großer Kulisse in Winningen 4:5 verlor. Die folgende Saison in der B-Klasse wurde ein absoluter Triumphzug, doch neben der Meisterschaft hatte man auch im Rheinland-Pokal für Furore gesorgt. Nachdem man Oberligist RW Koblenz sensationell 1:0 geschlagen hatte, kam tatsächlich der große Regionalligist TuS Koblenz nach Vallendar. Man unterlag zwar vor 800 Zuschauern mit 0:6, dennoch ein unvergesslicher Abend für alle!